Samstag

Rien ne va plus...oder die scheinbare Angst vor dem kleinen Hunger



Schon wieder ein langes Wochenende, mit einem anschließenden Feiertag. 
Ich bin kein Wochenendeinkäufer. Vielmehr genieße ich die freie Zeit und den Luxus mich treiben zu lassen, keine Gedanken verschwendend  an einen leeren oder vollen Kühlschrank.
Es ist Sommer. Für mich gibt es kaum schöneres, als nach einem Kaffee am Morgen, meinetwegen auch einem Tee, das Haus zu verlassen, schlendernd in Richtung Ahnungslosigkeit, ohne Ziel, vielleicht Freunde treffend oder Neues zu entdecken.
(Im Stillen gebe ich zu, wenn auch nur ungern, dass diese romantisierte Ansicht nicht immer aufgeht, aber dies kann jetzt ruhig überlesen werden!)
Heute trieb es mich dann doch in den Supermarkt. Mal ganz schnell Espresso kaufen- so war der Plan.
Wie an Weihnachten stapelten sich die leeren Körbe der Warenpräsentation, die Menschen schlängelten und schoben sich durch die schon leer geräuberten Regale. Eine nette Promotion-Dame bot mir Knusper Chips an- oder was auch immer das war. Ihr Äußeres ,ausgeschmückt wie an karibisch gedachten Stränden, lenkte mich jedoch ab von weiteren Genüssen. 
Der Promotion-Mann wenige Meter daneben, krallte sich an seinem Stand alkoholischer Mixgetränke fest- sein Blick wollte mir einfach nicht begegnen. Von ihm bekam ich weder einen Blick noch ein Getränk.  Tzz, war bestimmt eh nicht lecker. Nun ja.
Ich schweife ab.
Warum nur, kaufen diese vielen Menschen mit einer Hektik und Gier all diese Regale und Körbe leer, als stünde nicht ein Wochenende, sondern eine ganze Woche voller Feiertage samt geschlossener Geschäfte vor der Tür.
Ein paar Stunden noch haben die Geschäfte heute geöffnet, doch die Körbe rufen laut

„Rien ne va plus. Nichts geht mehr, Du bist zu spät."

Ob ich das jemals verstehen werde?
 


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